Willkommen im Wilden Westen der Installationskosten für Wallboxen! Oder besser gesagt: dem vermeintlich wilden. Denn zumindest bei ChargeGuru kommen die Preise nicht aus dem Würfelbecher. Um angemessene Kalkulation vom Spiel mit dem Glück zu unterscheiden, lohnt sich ein Blick auf die technische Ausgangslage am Installationsort. Ein alternder Zählerschrank oder fehlende Schutzmechanismen sind die üblichen Verdächtigen für Preise am höheren Spektrum der Installationspreise. Aber: An diesen Kosten führt leider kein Weg vorbei. Denn nur, wenn der Anschluss den – berechtigt strikten – Regularien der Netzbetreiber und Berufsverbänden entspricht, ist der Ladevorgang auch wirklich sicher.

Was sollte immer bei einer Installation dabei sein? Welche zusätzlichen Komponenten sind zwingend nötig? Und auf welche kann ich getrost verzichten? Wir bringen Licht ins Dunkel und bändigen die auf den ersten Blick vogelfreien KVAs des Elektrohandwerks.

Der digitale Vor-Ort-Check: Der Schlüssel zum zuverlässigen Angebot

Ist vor Ort alles auf dem neuesten Stand? Sind alle nötigen elektrischen Komponenten vorhanden? Oder braucht es doch eine Kompletterneuerung? Für ein zuverlässig geschnürtes Angebot ist ein Check der bestehenden Infrastruktur vor Ort unumgänglich. Keiner mag versteckte Kosten, die wie ungebetene Überraschungsgäste auf einer Party auftauchen, von der man dachte, sie sei bereits vorbei.

Diesen Check alleine lassen sich allerdings viele Anbieter schon etwas kosten. Oftmals werden dafür über 200 EUR verlangt. Das gibt es bei uns nicht. Wir erstellen dir dein Angebot kostenlos. Mit dabei ist auch immer der kostenlose digitale Vor-Ort-Check, bei dem wir alles aufnehmen, analysieren und passend zu den Ergebnissen und deinen individuellen Bedürfnissen dann ein Ladekonzept entwickeln. Damit sparst du dir auch die Kosten, die du normalerweise für die vorherige Begehung durch den Elektriker, ohne die der Elektriker in der Regel kein Projekt annimmt, bezahlen musst.

Die Anmeldung: Der Netzbetreiber als erster Meilenstein

Mit den Daten aus dem Vor-Ort-Check machen sich unsere Technikexperten direkt ans Werk und planen die Ladelösung. Danach geht’s direkt los mit der Anmeldung der Wallbox beim Netzbetreiber. Ist es ein Muss, die Ladestation beim Versorger zu melden? Ja. Warum? Mit der Anmeldung erhalten die Netzbetreiber einen guten Überblick darüber, wie viele Leute wann und wie lange das Stromnetz nutzen und ob die vorhandene Infrastruktur die nötigen Kapazitäten für die Verbräuche stemmen kann. Das ist unter anderem auch der Grund, warum die Neuregelung §14a EnWG ins Leben gerufen wurde. Sie besagt, dass Verbrauchseinrichtungen steuerbar sein müssen: Nicht nur durch den Nutzer, sondern auch per Fernzugriff durch den Netzbetreiber. Sollte es zu einer Überlastung kommen, kann der Netzbetreiber schnell reagieren, einzelne Ladestationen auf eine zumutbare Leistung drosseln und so einen im schlimmsten Fall kompletten Ausfall der lokalen Stromnetze verhindern.

Deutschland zählt in 2023 stolze 866 Stromnetzbetreiber, die dafür sorgen, dass der erzeugte Strom zum Endkunden gelangt. Jeder dieser 866 Anbieter hat eine eigene Vorgehensweise für die korrekte Anmeldung von Wallboxen. Ein Bürokratiedschungel, in dem man als ungeübter Entdecker nicht zu selten verloren geht. Der vorschriftenkundige ChargeGuru Advisor kennt den Weg, die möglichen formalen Stolpersteine und navigiert jeden Abenteurer systematisch durch das Papiergefilde. Die Anmeldung der Wallbox: Bei ChargeGuru Ehrensache und immer im Basis-Installationspaket inkludiert.

Das Basis-Installationspaket: Alles, was du mindestens brauchst

Im Basis-Installationspaket ist alles mit dabei, dass du unter den besten Bedingungen für die Installation benötigst. Heißt, es sind nur Komponenten enthalten, die wirklich immer dabei sein müssen – ob im Idealfall nun schon ein Elektrokabel bei dir gezogen ist oder wir bei der Installation ganz von vorne beginnen. Im Paket enthalten sind: 

  • Die Anmeldung der Ladestation. Wie oben beschrieben, erledigen wir die Navigation durch alle Formulare für dich und melden die Ladestation nach § 19 Absatz 2 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) für dich an.
  • Die An- und Abfahrt des Elektrikers zu dir nach Hause. Auch wenn der Elektriker sehr viel länger zu dir unterwegs ist, sind die Anfahrtskosten über unser Basis-Paket abgedeckt.
  • Die Installation der Wallbox. Heißt, die Installation der Wallbox an der Wand wie auch der elektrische Anschluss der Wallbox für eine sichere Ladelösung.
  • Die Inbetriebnahme. Hier nimmt der Elektriker einen Live-Test der Wallbox mit deinem E-Auto vor, um zu prüfen, ob du zuverlässig laden kannst und alle Funktionen der Wallbox einwandfrei arbeiten.
  • Das Inbetriebnahmeprotokoll. Das Protokoll ist ein Dokument, in dem der Elektriker das Ergebnis seiner Tests festhält. Die digitale Version erhältst du im Nachgang. Pro-Tipp: Hebe das Dokument gut auf. Sollte es zu einem Schadensfall an deinem Stellplatz kommen, kannst du der Versicherung oder auch bei einem Garantiefall dem Hersteller mit dem Protokoll eine fachgerechte Montage nachweisen.
  • Kurze Produkteinführung. Ganz zum Schluss geht unser Elektriker noch den Betrieb der Wallbox mit dir durch.

Elektroinstallationsmaterial: Alles, was sonst noch dabei sein muss

Solltest du beispielsweise einen Schaltschrank haben, der schon in die Jahre gekommen ist, wird das Projekt anspruchsvoller. Wir finden aber eine Lösung für dich. Der Knackpunkt bei einem älteren Schalt- bzw. Zählerschrank ist, wie oben erwähnt, der Netzbetreiber.

Es gibt durchaus Anbieter, die Updates des Schaltschranks nicht berücksichtigen – gemeint sind z.B. die Installation von Überspannungsschutz (ÜSS), eines Fehlerstrom-Schutzschalters (FI) und eines Leitungs-Schutzschalter (LS). Diese Angebote gibt es dann zu einem signifikant niedrigeren Preis. Allerdings kommt hier die böse Überraschung dann danach: Denn spätestens der Netzbetreiber wird dir bei der Anmeldung deiner Wallbox – die du bei jenen Anbietern auch selbst erledigen musst – einen Strich durch die Rechnung machen. Die Netzbetreiber geben mit den Technischen Anschlussbedingungen (TAB) ein Regelwerk vor, das für eine Anbindung an das lokale Stromnetz zwingend erfüllt werden muss. Und ohne normenkonforme Anpassung des Schaltschranks, ist die Abfuhr von Netzbetreiber und Versicherung garantiert.

Das verpflichtende Herzstück im Schaltschrank: FI, LS und ÜSS

Während manche Schaltschränke schon mit einem ÜSS ausgestattet sind, wird spätestens beim FI und beim LS nachgerüstet. Denn hier gilt die Regel: Die Wallbox bekommt ihren eigenen FI und LS. So ist die Ladestation selbst, insbesondere aber Mensch und Gebäude geschützt. ÜSS, FI und LS werden so zum Herzstück des Schaltschrank und zur unumgänglichen Komponente einer jeden Ladelösung.

  • ÜSS aka Überspannungsschutz:Elektronik mag keine Überraschungen: Dazu gehört viel zu plötzlich viel zu viel Strom, der durch eine Infrastruktur gejagt wird, die nicht dafür ausgelegt ist. Im Extremfall kommt das bei einem Blitzschlag vor. Allerdings kann es auch bei plötzlichen Stromschwankungen aus dem Netz vorkommen. Diese unerwarteten elektrischen Störungen schädigen die empfindlichen Teile in der Wallbox und in den anderen elektronischen Geräten im Haushalt. Der Überspannungsschutzschalter sorgt dafür, dass eben diese Überraschungen rechtzeitig angefangen werden. So bleiben die Geräte geschützt – längere Lebensdauer inklusive.
  • FI-Schalter aka Fehlerstrom-Schutzschalter:Der FI-Schutzschalter ist wie ein wachsames Auge und unabdingbar für den Schutz vor Stromunfällen. Er löst auch, wenn etwas mit dem Strom nicht stimmt. Wenn beispielsweise jemand mit dem Strom in Kontakt kommt, schaltet er ihn sofort ab, um einen Unfall zu verhindern. Das ist wichtig, damit niemand einen Stromschlag bekommt, besonders wenn er die Wallbox benutzt. Gleichzeitig sichert er auch vor Wasserschäden ab: Läuft Wasser in die Garage, wo es nicht soll und stört den Stromkreislauf, schaltet der FI den Strom ab.
  • LS-Schalter aka Leitungs-Schutzschalter:Wird der LS-Schalter aktiv, dann fliegt im Volksmund die “Sicherung”. Laufen zu viele Geräte, die viel Energie benötigen, wie Waschmaschine, Trockner oder auch die Wallbox gleichzeitig, belastet das den Stromkreis. Der LS sorgt dafür, dass frühzeitig der Strom abgeschaltet wird, wenn der Nennwert für eine zu lange Zeit überschritten wird. So schützt er vor Überbelastungen und Kurzschlüssen, die unentdeckt mit bösen Folgen – bis hin zu Kabelbränden – einhergehen.

Wenn’s mal eng wird: Anbau zum Schaltschrank

Alle Komponenten, die du noch benötigst, stehen nun fest. Aber jetzt wird es brenzlig: Ist dafür überhaupt genug Platz im Schaltschrank? Jeder Schaltschrank sieht mehr oder weniger gleich aus? Au contraire

Es gibt viele Normen dazu, was er enthalten soll. Es gibt einige weitere, wie er aussehen soll. Aber am Ende des Tages ist und bleibt der Schaltschrank eine Pralinenschachtel – immer für eine Überraschung zu haben. Auch deswegen schauen wir uns beim digitalen Vor-Ort-Check den Schaltschrank ganz genau an. Ist genug Platz, dann ist alles geklärt. Wenn’s doch eng wird, gibt es auch dafür eine Lösung: Zum Beispiel die Installation einer Unterverteilung. Diese wird dann an den Schaltschrank selbst – beispielsweise an der Seite – oder an die Wand daneben gesetzt.

Kabelstrecke: Von der Wallbox durch die Wände bis zum Schaltschrank

Wild gewachsene Kabel, versteckte Stromkreise, mysteriöse Leerrohre, die dann doch nicht genug Platz haben – uns ist schon Vieles bei der Installation begegnet. Egal wie abenteuerlich der Weg von Schaltschrank zu Wallbox wird, bei ChargeGuru gibt es eine goldene Kabel-Regel für alle Projekte: Dick hält besser.

Je länger die Kabelstrecke, desto mehr Widerstand bildet sich für den Strom. Wenn zu viel Strom durch ein zu dünnes Kabel fließt, kann es sich überhitzen. Das Kabel schmilzt, löst einen Kurzschluss aus oder fängt im schlimmsten Fall sogar Feuer. Ein dickeres Kabel hat mehr Platz für den Strom. Deswegen verwenden wir für die Installation immer einen Kabelquerschnitt von mindestens 5×6 mm2. Denn Sicherheit geht vor – auch bei kürzeren Kabelstrecken.

Beim digitalen Vor-Ort-Check schauen sich unsere Profis an, wo das Kabel am besten entlang laufen sollte. Dafür berücksichtigen wir auch bereits verlegte Rohre bzw. planen auch ein Neues mit ein. Mit dem Verlegerohr ist das doch recht starre Kabel ordentlich aufgeräumt und genau dort, wo es auch sein soll. Gleichzeitig schützt das Rohr vor äußeren Einflüssen.

Im Durchschnitt führt jedes Kabel durch zwei Wände durch. Dabei ist im Normalfall der Durchbruch einer Innenwand in mehreren Minuten bis halbe Stunde erledigt. Im Einzelfall kann es auch vorkommen, dass Baustahl in der Wand steckt. Hier dauert die Bohrung dann doch etwas länger. Das gleiche gilt auch für die Außenwand. Beim Durchbruch nach außen kommen noch Arbeiten wie das fachgerechte Abdichten der Durchbruchstelle hinzu. Ist die Außenwand mit einem Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) ausgestattet, integrieren wir zusätzlich noch ein Abstandsmontagesystem. So wird auch verhindert, dass sich die mehrschichtigen Dämmmaterialien und die Verkabelung der Wallbox in die Quere kommen.

Du willst deinen Firmenwagen an der Wallbox laden und den getankten Strom mit deinem Arbeitgeber abrechnen? Kein Thema. Dann richten wir noch einen Internetzugang an der Ladestation ein. Entweder über W-LAN oder, wenn die Signalstärke nicht ausreicht, über ein Datenkabel, das wir zusätzlich zum Stromkabel ziehen. Ist die Signalstärke zu gering und die Wallbox besitzt keine Schnittstelle für das Datenkabel, planen wir einen Schütz mit ein.

Exkurs Tiefbau: Wenn die Kabelstrecke durch deinen Garten führen soll

Wenn sich dein Stellplatz am anderen Ende des Gartens befindet, braucht es für deine Ladelösung noch ein Tiefbauprojekt: Einen ausgehobenen Graben, in dem das Kabel im Leerrohr verlegt und dann mit mehreren unterschiedlichen Schichten wieder befestigt wird.

Sollten Tiefbauarbeiten anstehen, haben wir eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt, mit der du den Graben und Co. in Eigenleistung selbst bauen kannst. Das Tutorial findest du HIER. Je nach Region können wir dir auch einen professionellen GaLaBauer empfehlen, der die Tiefbauarbeiten für dich übernimmt. Warum bieten wir den Tiefbau nicht mit an? Ganz einfach: Statt einem wilden Menü, auf dem von Pizza über Sushi bis hin zu Schnitzel alles zu finden ist, konzentrieren wir uns auf den einen ausgewählten Bereich, den wir richtig gut können: Elektroarbeiten für deine Ladelösung. So schmeckt’s am besten!

Inbetriebnahme: Nur mit Prüfprotokoll

Fast geschafft! Ist der Schaltschrank normenkonform, das Kabel verlegt, die Wallbox installiert, wird zu guter Letzt noch die Wallbox in Betrieb genommen. Dabei prüft unser Elektriker die Funktionalität der Wallbox und misst alles ein letztes Mal durch. Das Ergebnis der erfolgreichen Inbetriebnahme hält er in dem zweiseitigen Prüfprotokoll fest. Der allerletzte Schritt: Du unterschreibst das Prüfprotokoll und erhältst deine persönliche Kopie, wenn das Projekt vollständig von dir bezahlt wurde.

Jetzt ist alles bereit: Du kannst dein E-Auto jederzeit zu Hause aufladen, immer bereit für das nächste E-Abenteuer!